Im unserem früheren Artikel beschäftigten wir uns mit den Ursachen, dem Verlauf und mit der Prävention des Zahnknochenverlustess. Falls die Prävention nicht erfolgreich war, muss die Hoffnung trotzdem nicht aufgegeben werden, weil der Knochenverlust mit Hilfe eines Spezialisten rückgängig gemacht werden kann. Hier werden die wichtigsten Informationen über den Zahnknochenverlust und über die Umkehrung dieses Verlaufes zusammengefasst.
In unserem Artikel behandeln wir folgende Themen.
- Kurz über die Ursachen und den Verlauf des Zahnknochenverlustes.
- Ärztliche Hilfe bei der Prävention der Periodontitis
- Den Kieferknochenabbau rückgängig machen
- Wie man den Knochenschwund in den Zähnen auf natürliche Weise umkehrt?
- Sonstige Vorsorgeuntersuchungen und Infos
Kurz über die Ursachen und den Verlauf des Zahnknochenverlustes
Wie schon erwähnt, kann Zahnknochenverlust auf zwei Gründe zurückgeführt werden: Zahnverlust aus verschiedenen Gründen und Periodontitis (Zahnwurzelentzündung).
Das Kauen von gesunden Zähnen und der Biss reizen den Unterkiefer zum Knochenwachstum an. Eine Krankheit, Unfall oder Zahnextraktion beeinflussen auch die Umgebung des Zahnes. Die Stimulation durch das Kauen fällt in der Zahnlücke aus, die benachbarten Zähne bekommen daher mehr Belastung. Zufolge dieser unausgeglichenen Belastung beginnt in dem betroffenen Bereich der Knochenabbau.
Mehrere ausgefallene, für lange Zeit nicht ersetzte Zähne können dem Kieferknochen ernste Schädigung verursachen. Die bleibenden, gesunden Zähne können wackeln, ihre Stellung ändern und ein Teil des Kieferknochens kann brechen.
Ärztliche Hilfe bei der Prävention der Periodontitis
Wir fokussieren uns in diesem Artikel auf die fachärztlichen Behandlungen, die solchen Knochenverlust betreffen, der von einer Krankheit entstanden ist. Die Sorgsamkeit des Patienten, die gesunde Ernährung, die Lebensweise und die Hygiene spielen eine sehr wichtige Rolle neben dem Verlauf. Damit beschäftigen wir uns in unserem vorherigen Artikel mit dem Titel „Über die Prävention des Knochenverlustes”
Zuerst werden die Entstehung und die Reversion der Verschlechterung der parodontalen Erkrankungen erläutert.
Parodontitis und ihre Entstehung
Bei der Reversion der Parodontitis oder einer parodontalen Erkrankung ist die frühzeitige Diagnose bedeutsam. Die Zahnwurzelentzündung ist das Resultat eines längeren Prozesses, bzw. die Krankheit entsteht nicht von einem Tag zum anderen.
Das Vorzimmer dieser Erkrankung ist die Gingivitis/Zahnfleischentzündung. Diese Entzündung verursachen wegen schlechter Zahnpflege meist Bakterien, die sich in den Plaque-Ablagerungen am Zahnfleischrand vermehren. Bei dem Fortgang erkranken die Bakterien in den Zwischenräumen die Knochenstruktur und auch das Gewebe.
Die parodontale Erkrankung ist die Folge einer unbehandelten Gingivitis. Wegen der Gewebeschädigung entfernt sich das Zahnfleisch von den Zähnen. So vermehren sich die Ablagerungen in diesen Bereichen und der Knochenabbau dringt vor. Am Ende werden die Zähne wackeln, fallen aus oder müssen gezogen werden.
Frühzeitige Diagnose und die Verlangsamung
Symptome sind u.a die Zahnfleischtaschen, der Rückgang des Zahnfleisches, wackelige Zähne, Zahnlücken, Mundgeruch, Zahnfleischbluten. Bei solchen Problemen suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf.
Die Heilungschancen hängen von den individuellen Gegebenheiten, der Einstellung und teils davon, wann die Behandlung anfängt ab.
Falls die Erkrankung frühzeitig erkannt wird, kann der Prozess rückgängig gemacht werden, Gingivitis kann gut behandelt werden. Bei einer Parodontitis/Zahnwurzelentzündung ist aber das Ziel zuerst, dass der Knochen und die Gewebe um den Zahn nicht beschädigt werden.
Bei einem Fortgang, wobei der Knochenabbau schon angefangen hat, gibt es keine Möglichkeit den Originalzustand wiederzustellen. In diesem Fall sind ärztliche Eingriffe nötig (siehe nächster Artikel).
Hygiene, sonstige Tipps
In allen Phasen der Erkrankungen sind die richtige Einstellung und die Aktivität des Patienten sehr wichtig. Vergessen Sie nicht, dass die Einhaltung der Empfehlungen über Ernährung, Mundpflege und Lebensführung die Arbeit des Arztes und die Heilungschancen erleichtern.
Eine Zahnfleischentzündung in der Anfangsphase kann man mit Hausmitteln, wie z.B. mit einem hausgemachten antibakteriellen Mundwasser mildern. Einige Heilpflanzen enthalten entzündungshemmende und antibakterielle Wirkstoffe. Beispiel dafür ist ein starker, abgekühlter Salbeiaufguss, lauwarme Wasserspülung mit ein paar Tropfen Minze, Nelke oder Teebaumöl.
Die Verwendung von diesen Hausmitteln kann Ihr Hausarzt empfehlen, aber bei einer schwereren Zahnbettentzündung darf die korrekte Behandlung ausschließlich ein Spezialist durchführen, In diesem Fall helfen die Hausmittel nicht mehr.
Auch wenn die Zahncremes in den Werbungen vielversprechend sind, gibt es leider keine, die die Zahnbettentzündung allein stoppen können. Dank ihrer desinfizierenden und entzündungshemmenden Wirkung können sie nur bei der Prävention und bei der Nachbehandlung helfen. Fragen Sie Ihren Zahnarzt darüber, welches Produkt das Beste für Sie ist
Den Kieferknochenabbau rückgängig machen
Eine fortgeschrittene Parodontitis oder ein Zahnverlust braucht in jedem Fall eine ärztliche Konsultation. Nach einer gründlichen Untersuchung und Besprechung der Alternativen wird der Facharzt mit Ihrer Zustimmung eine Entscheidung treffen. Dank der modernen Zahntechnik kann der Knochenverlust gestoppt werden, das Knochenwachstum kann sogar anfangen.
Implantat
Wie schon erwähnt, üben die fehlenden Zähne nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im Mund schädliche Wirkungen aus. Wegen der fehlenden Zahnwurzel und dem Zahnknochen dringt der Knochenschwund vor.
Für den Ersatz der Zähne stehen mehrere Alternativen zur Verfügung. Der Zahnarzt kann eine Brücke oder Krone einsetzen. Diese Behandlungen geben aber keine beruhigende Lösung für den Knochenverlust, weil der fehlende Knochen im Kiefer nicht ersetzt wurde. Studien beweisen, dass weder die Brücke, noch die Kronen die entsprechende Belastung des Kieferknochens ersetzen können. Deswegen können sie den Knochenverlust nicht rückgängig machen.
Das Implantat ist deswegen eine gute Lösung, weil der künstliche Zahn mit einer festen Titanlegierung im Kieferknochen befestigt wird. Das professionell eingesetzte Implantat übt beim Kauen fast den gleichen Druck auf den Kieferknochen aus wie der gesunde Zahn. Damit wird der Knochen durch das Kauen und den Biss weiter stimuliert. An der Stelle der Verletzung kann das Knochenwachstum beginnen.
Das Einsetzen des Implantats ist ein kleiner kieferchirurgischer Eingriff. Man braucht aber davor keine Angst zu haben: eine gewöhnliche Implantation bedeutet eine kleinere Belastungg als eine Zahnextraktion. Der Eingriff wird üblicherweise unter lokaler Betäubung in der Praxis durchgeführt. Die Wunde wird nach dem Eingriff durch Nähte geschlossen, die in 7-10 Tagen entfernt worden können oder sich selbst auflösen.
Knochenaufbau
Bei einem größeren Knochenverlust oder vor der Implantation kann ein Knochenaufbau erforderlich werden.
Bei dem Knochenaufbau wird der aus dem Kiefer fehlende Knochen mit körpereigenem oder synthetischem Material ersetzt. Falls unser Körper das Material verträgt, kann nach dem Eingriff das Knochenwachstum im Kiefer beginnen, der somit wieder starker wird.
Der Knochenaufbau ist geeignet um den Knochenverlust idealerweise rückgängig zu machen. Darauf muss man 3-6 Monate warten. Die Heilungsphase nach der Behandlung ist nämlich sehr wichtig.
Mit dem Knochenaufbau haben wir uns schon in früheren Artikeln beschäftigt.
Gesteuerte Geweberegeneration –GTR (Guided Tissue Regeneration)
Wenn die Parodontitis einen großen Gewebe-und Knochenverlust verursacht, ist die gesteuerte Geweberegeneration erforderlich.
Zuerst muss die Entzündung gehemmt werden. Dann kommt der Wiederaufbau des Zahnbettes.
Weil das Zahnfleisch sich schnell regenerieren kann, wird zwischen dem Zahnfleisch und dem Knochen eine Membran eingesetzt. Die Membran verhindert die Zahnfleischwucherung und sichert genug Platz zum Knochenwachstum des Zahnbettes.
Zahnbettregeneration mit wachstumsfördernden Mitteln
Die Knochengeweberegeneration wird neben GTR mit wachstumsfördernden Mitteln stimuliert. Das Ziel ist, dass der Knochen und besonders das Zahnbett sich möglichst schnell regenerieren können.
Diese Mittel werden auf der Wurzeloberfläche verwendet.
Wie man den Knochenschwund in den Zähnen auf natürliche Weise umkehren? Tiefenreinigung
Bei der zahnärztliche Tiefenreinigung (anders genannt Skalierung), werden die Bakterien unter dem Zahnfleisch, die Ablagerungen und der Zahnstein entfernt.
Bei der Diagnose der Zahnfleischentzündung (Gingivitis) wird die Tiefenreinigung sehr oft gemacht, mit der die parodontale Erkrankung vorgebeugt werden kann. Dank der Tiefenreinigung kann man schon in der Frühphase den Knochenverlust erfolgreich rückgängig machen.
Die Tiefenreinigung braucht nicht unbedingt eine lokale Betäubung, aber es lohnt sich diese von einem Facharzt machen zu lassen, weil die Behandlung das Zahnfleisch irritieren kann. Die Behandlung hängt von der Größe der Entzündung ab, dauert nicht länger als 10-20 Minuten. Nach der Reinigung wird ein antibakterielles Gel oder Chlorhexidin verwendet oder empfohlen. Diese Mittel beschleunigen die komplette Heilung.
An der tief gereinigten Wurzel kann dank der Behandlung das Zahnfleisch wieder haften, damit kann sich die Entzündung zurückziehen, um den Knochenverlust vorzubeugen. Weiterlesen auf Knochenaufbau mit natürlichen Mitteln
Sonstige Vorsorgeuntersuchungen und Infos
Außer Parodontitis und sonstiger Zahnverluste können andere Krankheiten Knochenverlust hervorrufen. Bei diesen Fällen sind die frühzeitige Diagnose und die Behandlung der Grunderkrankung sehr wichtig
Einige davon:
Osteoporose und zahnmedizinische Zusammenhänge
Die Osteoporose oder der Knochenschwund sind grundsätzlich die Folge der Änderungen im Hormonhaushalt, der Alterung, Genetik und ungesunder Lebensführung. Die Knochenmenge, die Qualität, die Funktion verschlechtern sich, der Knochenkalkgehalt verringert sich. Die Knochen werden brüchig und das Knochenwachstum langsamer. Die Osteoporose betrifft nicht nur die Zähne, sondern den ganzen Körper. Ihre Behandlung muss daher komplex sein.
Die überflüssige Aufnahme von Fluorid-enthaltenden Lebensmitteln-obwohl das Fluorid bei der Mundhygiene erfolgreich ist- können auch Osteoporose hervorrufen. Deswegen muss man bei der Mundpflege auf die Aufnahme von Flurioden aufpassen. Das Schlucken ist unbedingt zu vermeiden, Kinder unter 10 Jahren dürfen nur fluoridfreie Zahncreme verwenden.
Vorbeugung
Mit der gesunden Lebensführung und Ernährung können wir viel dafür tun unsere Zähne und Knochen gesund zu erhalten. Bei der Prävention der Osteoporose ist die regelmäßige Bewegung sehr nützlich.
Einige Mineralstoffe und Vitamine spielen eine wichtige Rolle in der Prävention der Osteoporose und des Knochenverlust. Die kalzium-und magnesiumreiche Ernährung oder die Nahrungsergänzungsmittel, die diese Stoffe enthalten, sind die wichtigsten. Für die Absorption und Einbau des Kalziums braucht der Körper auch D-Vitamine. Nach den neuesten Forschungen wirken die essentielle Fettsäure und die Antioxidanten sehr gut aufs Knochenwachstum. Die E-und K-Vitamine sind auch bedeutend. Die Dosierung von oben genannten Vitaminen und Mineralstoffen besprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Bei einer schwereren Osteoporose kann Hormonersatz in Frage kommen.
Diabetes/Zuckerkrankheit
Medizinische Forschungen haben bewiesen, dass Diabetiker dreimal so oft von parodontalen Erkrankungen betroffen sind, als die nicht zuckerkranken Patienten. Der Grund dafür ist, dass die verringerte Blutversorgung des Zahnfleisches Zahnfleischentzündung hervorrufen kann. Bei Diabetes sind die Blutzuckereinstellung, die gesunde Ernährung, die sorgfältige Mundpflege und häufigere Zahnkontrolle besonders wichtig,
Selbst die Zahnbetterkrankung wirkt auf Diabetes, sie wirken gegenseitig aufeinander. Die periodontale Erkrankung verschlechtert die Wirkung vom Insulin, demzufolge wird der Blutzucker höher. Dies macht einerseits die Blutzuckereinstellung schwer, andererseits werden die Patienten, die Zahnbetterkrankungen haben, öfter Diabetiker, als die anderen.
Sonstiges
Neben Osteoporose können andere Krankheiten Knochenverlust verursachen. Dazu gehören die größeren Operationen, Steroide, Leberzirrhose, Crohn-Krankheit, Zystische Fibrose, verschiedene Hormonerkrankungen
Im Artikel über Knochenverlust bemühten wir uns die fachärztliche Behandlung des Knochenverlustes gründlich zu erläutern. Wir betonen, dass auch die schwersten Fälle sind nicht aussichtlos. Aber wir haben darauf hingewiesen, dass hinter der erfolgreichen Umkehr des Knochenverlustes -neben bzw. anstatt Hausmittel-verantwortungsvolle und professionelle Untersuchung und professionelle Behandlung stehen.