Wir nennen Karies den Vorgang, wenn die unterschiedlichen Bakterien und Säuren, die in die Mundhöhle geraten, unsere Zähne angreifen und sie zu zerrütten beginnen. Man kann gewiss behaupten, dass Karies zu den allgemeinsten und am häufigsten vorkommenden Infektionskrankheiten weltweit gehört. Die kariösen Zähne werden in der Gemeinsprache Zahnlücke genannt.
Aus diesem Artikel können Sie Folgendes erfahren:
Bildung und Symptome von Karies
Die äußere Schicht unserer Zähne wird aus einem harten und resistenten Material, dem Zahnschmelz, gebildet (auf Latein. enamelum). In erster Linie ist der Zahnschmelz für den Schutz unserer Zähne verantwortlich; diese Schicht schützt unsere Zähne vor solchen äußeren schädlichen Wirkungen, wie z.B. das zu heiße Getränk, oder die kalte Luft, aber zu diesen Wirkungen gehören auch die unterschiedlichen Bakterien und Säuren, die bei der Ernährung in die Mundhöhle geraten.
Unser Zahnschmelz besteht überwiegend aus Mineralstoffen, die leihen ihm den sogenannten mineralisierten Charakter. Als Auswirkung der erwähnten Faktoren bauen sich die in Rede stehenden Stoffe ab, der Schmelz wird stufenweise verletzt, wird sich verjüngt, dadurch wird das dahintersteckende Dentin in Gefahr geraten. Das Dentin – die zweite Schicht unserer Zähne, die ähnlich dem Knochen ist – ist schon viel mehr verletzungsanfällig; diese Schicht bestimmt die Farbe unserer Zähne, wenn sie von äußerer Wirkung betroffen ist, dass kann schon mit Zahnempfindlichkeit, Zahnschmerzen einhergehen, denn die Nerven verbergen sich direkt dahinter.
Karies-Arten
Es hängt von der Tiefe der Karies, wie große Zerstörung die Bakterien und die Säuren verrichten, wie schwer der Zustand der Zähne bei dem Patienten ist.
Karies kann man sich dementsprechend als einen Prozess vorstellen, den die Spezialisten grundsätzlich auf drei Phase aufteilen:
Initialkaries
In der Anfangsphase der Karies, wenn es noch oberflächlich ist, ist der Zahnschmelz oft dazu fähig, die Bakterien aufzuhalten und zu „verschlucken“. Das geht meistens mit Auslösung von Mineralstoffen einher und führt meistens nicht zur bemerkbaren Veränderung der Zähne oder zu starken Schmerzen, obwohl auf dem Zahnschmelz manchmal Flecken erkennbar sind.
Karies im Dentin
Wenn der Zahnschmelz nicht mehr zum Aufhalten der Bakterien fähig ist, kann man schon über Karies an Oberfläche oder mittelmäßige Karies sprechen. In solchen Fällen wird schon das Dentin verletz und das geht, wie in der Einleitung schon erwähnt, mit Schmerz, Zahnempfindlichkeit und Verfärbung einher. Wegen der schädlichen Wirkungen, die das Dentin betreffen, bildet sich eine Kavität im Zahn – darauf weist der im Alltag verwendete Ausdruck, das „Loch im Zahn“ hin.
Fortgeschrittene Karies
In den schwersten Fällen wird nicht nur das Dentin verletzt, die Bakterien verrichten so große Zerstörung im Zahn, dass sie die Nerven hinter dem Dentin und sogar die zutiefst gelegene Zahnpulpa erreichen. Dieser Zustand geht schon mit erheblichen Schmerz, mit Entzündung und Veränderung einher. Wenn das nicht behandelt wird, kann das sogar zum Verlust der Zähne oder zu schwereren Komplikationen führen.
Kariesbehandlung
Sehr großes Prozent der zahnärztlichen Behandlungen machen die erfolgreichen Kariesbehandlungen aus. Die Patienten suchen nämlich oft die Ordination wegen kleineren oder größeren Schmerzen, die auf Karies zurückzuführen sind. Aber es kommt auch vor, dass die angefangenen Änderungen bei einer regelmäßigen Kontrolle vom Arzt erkannt worden sind. Sehen wir, was mit der in verschiedenen Phasen stehenden Karies zu tun ist.
Initialkaries
Inwiefern die Karies nicht schwer ist, also nur die Zahnoberfläche angegriffen wird, spricht man über Karies, die den Zahnschmelz betrifft; dieser Prozess ist noch teilweise reversibel.
In diesem Fall schlagen die Zahnärzte die Verwendung der speziellen Zahnkreme und Gels.
Diese Produkte enthalten normalerweise Fluor in größeren Mengen, das hilft bei der Remineralisierung des Zahnschmelzes.
Im Fall der beginnenden Karies ist natürlich in erhöhtem Maß empfehlenswert, dass der Patient auf das gründliche, entsprechend ausgeführte Zähneputzen achtet.
Karies im Dentin
Wenn die Karies an der Grenze zwischen dem Zahnschmelz und des Dentins nicht hält und sie beginnt das Dentin zu zerrütten, beziehungsweise eine Kavität oder ein „Loch“ im Zahn bildet, dann ist die Anwendung der oben genannten Methoden nicht ausreichend.
In diesem Fall ist eine Zahnfüllung notwendig. Die Patienten wenden sich oft an Zahnärzten wegen ihrer Zahnlöcher; das Loch wird vom Zahnarzt mit einem speziellen Stoff bedeckt – es war lange die weniger ästhetische „Amalgamfüllung“ gewöhnlich und einige Zahnarztpraxen verwenden zwar immer noch Amalgam bei der Zahnfüllung, heutzutage ist schon die Anwendung der verschiedenen, weit ästhetischeren Lösungen, wie z.B. Komposita (aus Kunststoff und Keramik) eventuell Inlays verbreitet. Die Zahnfüllung bedeutet natürlich nicht nur die Bedeckung der kariösen Kavität, sondern die Reinigung der bakteriellen Oberfläche, die entsprechende Ausgestaltung der Kavität und auch die Desinfektion ist unter anderen ein Teil des Prozesses.
Fortgeschrittene Karies
Im Fall der schweren, tiefen Karies kann unser Zahn ernsthaft in Gefahr geraten. In diesem Fall dringt die Karies bis die hinter dem Dentin stehenden Nerven ein und sie kann sogar die innerste Zahnschicht, die sogenannte Zahnpulpa erreichen.
Die Pulpa kann sich entzünden, der Patient kann fiebern, sein Mund wird in der Regel geschwollen. Wenn im Zahn des Patienten die Karies tief und vorangeschritten ist, kann man das Problem mit Wurzelbehandlung lösen.
Im Laufe der Wurzelbehandlung, die neben der Zahnfüllung ein anderes, genauso oft verwendetes Verfahren ist, entfernt der Arzt aus dem erkrankten Zahn das beschädigte Nervengewebe und ersetzt es mit Zahnfüllung, damit der zahn wieder funktionsfähig wird.
Die Wurzelbehandlung ist ein sehr komplexer Prozess; Abhängig vom Maß des Problems kann sogar die Einsetzung einer Zahnkrone notwendig werden. Die Krone kommt auf den oberen Teil des Zahnes, bedeckt die ganze Zahnoberfläche, ihre Verwendung kann sowohl aus funktioneller als auch aus ästhetischer Sicht begründet sein.
Es kann auch vorkommen, dass der Zustand der Zahn des Patienten nach den Behandlungen sich verschlechtert und die oben erwähnten Lösungen nicht mehr helfen. In diesem Fall entfernt der Zahnarzt mit Zahnziehen der zerrütteten Zahn. Der ausgezogene Zahn kann ein schweres ästhetisches Problem bedeuten und der Zahnmangel kann das Kauen besonders erschweren.
Nützliche Tipps für Kariesvorbeugung
Wie gesagt das wichtigste Geheimnis der Kariesvorbeugung und der rechtzeitlichen Behandlung ist die regelmäßige zahnärztliche Kontrolle mindestens zweimal im Jahr. Mit der Zeit kann Karies sehr schlechte Auswirkungen haben.
Sehen wir, worauf es sich lohnt aufzupassen, um die ernsteren Eingriffe zu vermeiden:
- Übertriebener Kohlenhydrat-und Alkoholkonsum, Vermeidung von sauren Lebensmitteln und Naschen
- Ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme
- Zähneputzen zweimal pro Tag mit fluoridhaltiger Zahnpaste, idealerweise nach dem Essen.
- Gesunde Ernährung, ausreichende Versorgung von Vitaminen und Mineralstoffen.
Es ist klar, dass die Karies in der Anfangsphase sehr leicht erkennbar ist und sehr gut behandelt werden kann. Zögern Sie nicht, sich bei dem ersten Symptom oder Veränderung zu melden!